Eine Dorffrau leitet die Besucher in das Geschehen ein. Es findet gerade der Jahrmarkt statt. Eine wunderbare Gelegenheit für die Dorfbewohner neue Waren einzukaufen, zu tanzen und zu feiern:
Des menschliche Lebn, soviel is gwiß, vergleichbar mit einem Jahrmarkt is.
Dö oan spieln Komödi und biagn sich vor Lacha. Bei de andern tuats scheppern und donnern und kracha. Dö oan, dö wolln sich d’Stundn versüaßn, andere wiederum tuatn schier alles verdrießn. Kannst Spektakel erlebn und vuil Künstlerleit, so wie’s zuageht bei uns do am Jahrmarkt heit. Ois kriegst du zum Kaufa und zum Sehng gibts grad gnua, grad seg i a Dirn dort beim Bettlbuam. Ja, von genau derselln Afra unser Spiel heit bericht, dö als Hex wird benennt und dö am End wird vernicht! So geschehn im Jahre 1703, es war Kirta im Woid, in Ringoley
Die Dienstmagd Afra Dick kommt nach Ringelai um Arbeit zu finden. Mitten im Jahrmarkt tanzt sie freudig mit den Bewohnern des Dorfes und ist sich sicher, hier endlich einen Bauern zu finden, der sie als Magd aufnimmt.
Die Moritatensängerin taucht auf und begeistert das Volk mit ihren wunderbaren Gesängen. Sie interpretiert übrigens die Moitzerlitzer Moritat „Hunde von Weißenstein“
Da hinten beim Wirt, da wird tanzt und wird g’lacht!
Ös Kramer räumt’s zsamm, jetzt wird Feierabend g’macht!
Es wird gefeiert und getanzt, so wie sie nur konnten. Auch der junge Franzenbauer Lois nutzt die Gelegenheit und wagt mit der jungen, feschen Afra ein Tänzchen.
Afra ist sichtlich erfreut und der Lois scheint ihr auch sehr zu gefallen, wenn da die eifersüchtige Zenzl nicht wäre. „Der Lois sei für sie bestimmt“, meinte sie und geht gewalttätig gegen Afra vor!
Afra tanzt mit dem feschen Lois, was der eifersüchtigen Zenzl ganz und garnicht gefällt! Sie beschließt zu handeln, zur Not auch mit Gewalt!
Dös tät dir so passen, möchst Bäuerin werd’n,
dein Wunschtraum, mei Liabe, den werd i verderb’n!
Du hast nix und bist nix, drum lass dir dös sag’n,
tu dich bloß nimmer an mein Loisn dranwagen!
Für den is a andere schon bestimmt,
oane, die mit einer Sach zu eahm kimmt!
In der Zwischenzeit hat sich der Stammtisch beim Wirt Simon Daickh zusammengefunden. Hier wird natürlich gleich über die neue „Sensation“ im Dorf diskutiert.
Afra, die mittlerweile beim Bauern Fruath untergekommen war, kommt beim Wirt Daickh vorbei um Bier für ihren neuen Herrn abzuholen
Afra holt Bier für den Bauern „Fruath“, bei dem sie nun endlich eine Bleibe gefunden hat.
Und aitz pfüat euch Gott, der Fruath wart aufs Bier,
sonst wird er glei wieder recht fetzen mit mir!